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Rückenschmerzen und trockene Augen

Zu wenig Bewegung, zu viel Bildschirmarbeit und Stress treiben immer mehr Büroangestellte in die Kliniken. Nach den Ergebnissen einer repräsentativen Studie des Bielefelder Emnid-Instituts im Auftrag der Berlin-Kölnischen Krankenversicherung leidet inzwischen jede/r dritte Büroangestellte in Deutschland unter Rückenschmerzen, jede/r Fünfte klagt über Probleme mit den Augen.

Falscher Stuhl und wenig Bewegung, da ist der Rückenschmerz nicht weit. Büroangestellte können ein Lied davon singen.


Bildschirmarbeit macht immer mehr Menschen krank

Ein/e durchschnittliche/r Büroangestellte/r verbringt rund 80.000 Stunden des Arbeitslebens hauptsächlich am Schreibtisch. Hochkonzentriert über die Arbeitsfläche gebeugt, in engem Kontakt mit dem Computer und oft unter Zeitdruck - Faktoren, die die Wirbelsäule, den Rücken und die Nackenmuskulatur übermäßig belasten. Dieser Zustand führt häufig zu körperlichen Problemen.

"Entgegen der landläufigen Meinung sind Bürojobs keineswegs leichte Arbeit", betont Bettina Erb vom Gesundheitsmanagement der Berlin-Kölnischen Krankenversicherung, die die repräsentative Umfrage durchgeführt hat. "Im Gegenteil: Moderne Büroarbeit ist meist mit einseitigen Belastungen für den Körper verbunden, und das kann - zusätzlich gepaart mit Stress - zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen."


Ein guter Bürostuhl ist unerlässlich

Das Wichtigste: Ein Bürostuhl sollte in der Höhe und Neigung verstellbar sein. Er sollte mit einer verstellbaren Rückenlehne ausgestattet sein, um perfektes, entspanntes Sitzen zu ermöglichen. Auch Armlehnen und eine verstellbare Lendenwirbelstütze können hilfreich sein. Darüber hinaus sollte der Bürostuhl drehbar und mit leichtgängigen Rollen ausgestattet sein. Das Nachrüsten älterer Stühle mit einem Lendenkissen ist laut Physiotherapeut:innen mit Vorsicht zu genießen. Besser ist es, einen neuen Stuhl zu kaufen. Die Erfahrung zeigt, dass ein guter Bürostuhl zu weniger körperlichen Beschwerden und damit zu weniger Krankheitsausfällen führt. Die Anschaffung lohnt sich also immer.

Ideal sind höhenverstellbare Arbeitstische. So können sie an die Körpergröße der Mitarbeiter:innen angepasst werden. Die Unterarme müssen entspannt auf der Tischplatte aufliegen können, ohne sich bücken oder strecken zu müssen.

Wichtig: Belastungwechsel

Regelmäßige Belastungswechsel sind wichtig. Wo immer es möglich ist, sollte man bei der Arbeit häufiger aufstehen (z. B. beim Telefonieren) oder zwischen einem Schreibtisch und einem Stehpult abwechseln. Auch die Sitzhaltung sollte man häufiger wechseln. Ideal ist ein regelmäßiger Wechsel zwischen Bürostuhl und ergonomisch geformten Hockern.

Zu den Pausen sollten Entspannungsübungen gehören. Stundenlanges Stillsitzen schadet nicht nur dem Rücken, sondern erschlafft auch die Bauchmuskulatur. Das kann zu Verdauungsproblemen und der Entstehung von Krampfadern führen.

Mehr als 20 Millionen Berufstätige arbeiten täglich am Computerbildschirm. Der ständige Blickwechsel zwischen Tastatur, Monitor und Text, unterschiedliche Helligkeitsstufen und Kontraste bedeuten Schwerstarbeit für die Augen. Mittlerweile hat jede/r fünfte Büroangestellte Probleme mit den Augen. Überanstrengte Augen machen sich durch Brennen, Jucken, Druckgefühl, Rötung, verschwommenes Sehen oder Kopfschmerzen bemerkbar.

Gesetzliche Bestimmungen werden nur selten eingehalten

Eine Ende 1996 vom Gesetzgeber verabschiedete Bildschirmarbeitsverordnung schreibt regelmäßige augenärztliche Untersuchungen für Beschäftigte an Bildschirmarbeitsplätzen vor. Nur ein geringer Prozentsatz der Betroffenen kennt seinen gesetzlichen Anspruch auf eine kostenlose Untersuchung der Augen und des Sehvermögens und ggf. auf die Versorgung mit speziellen Sehhilfen. Ein Bildschirmarbeitsplatz sollte so augenschonend wie möglich gestaltet sein. Spiegelungen und Reflexionen auf dem Bildschirm sollten unbedingt vermieden werden. Zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung empfiehlt sich die Installation von Jalousien.

Neben einer ausreichenden, schattenfreien Beleuchtung empfehlen Arbeitsmediziner:innen die Verwendung von Lampen mit asymmetrischem Licht. Der Bildschirm sollte etwa eine Armlänge entfernt aufgestellt werden. Die oberste Zeile des Bildschirms muss sich etwas unterhalb der Augenhöhe befinden. Wichtig ist ein flimmerfreier Bildschirm, was u. a. eine gute Grafikkarte für den Computer voraussetzt. Eine Alternative können LCD-Bildschirme sein, die systembedingt kein Flimmern haben.

Regelmäßig blinzeln

Am besten sitzt man am Computer so, als ob man eine Zeitung lesen wollte: der Blick ist leicht nach unten gerichtet, Kopf und Nacken sind aufrecht und das Kinn zeigt zur Brust. Regelmäßige Pausen sind wichtig. Mehrere kleine Pausen sind wertvoller als eine große.

Konzentrierte Bildschirmarbeit führt zu einer verringerten Lidschlagfrequenz, was zu trockenen Augen führen kann. Darunter leiden vor allem Kontaktlinsenträger:innen. Expert:innen empfehlen daher, von Zeit zu Zeit zu blinzeln, um dies auszugleichen.