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c't Magazin: Hard- und Software für Video-Blickkontakt im Test

Die Windows-Anwendung NUIA Full Focus lenkt bei Videocalls den Blick des Anwenders in Richtung Kamera. So vermittelt sie dem Gesprächspartner steten Blickkontakt, auch wenn der Anwender etwas anderes auf dem Bildschirm studiert.


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Originalbeitrag aus dem c't Magazin 6-2021, S.87 von Hans-Peter Schüler


Die NUIA-Software erkennt über den zugehörigen, am Bildschirm angebrachten Eye Tracker, wenn der Anwender kurz auf einen zuvor konfigurierten Bildschirmbereich blickt, und kopiert diesen automatisch oder per Knopfdruck in den sogenannten Sweet Spot. Das ist der Bildschirmbereich unmittelbar unter der Kameraposition, wenn diese wie üblich am oberen Bildschirmrand angebracht ist. Dort kann der NUIA-Anwender das Gewünschte weiterhin betrachten, sieht aber dabei in Richtung der Kamera und suggeriert seinen Gesprächspartnern direkten Blickkontakt.
Da sich mehrere unterschiedlich große Bildschirmbereiche zum Kopieren vormerken lassen, kann man während des Videocalls bequem auch wechselnde Inhalte im Sweet Spot betrachten, etwa das gerade diskutierte Business-Chart oder das Bild aus der Videocall-Software.

Räumliche Grenzen
Der Erfassungsbereich des mitgelieferten Eye Trackers deckt alle Blickrichtungen des Anwenders auf einen großen oder auf zwei benachbarte Monitore ab. Leider kopiert die Software aber keine Inhalte von einem zweiten Monitor.
Ein anderer Nachteil ergibt sich mit Geräten, bei denen die Kamera in die Tastatur integriert ist: Bei diesen kann man den Sweet Spot bestenfalls knapp über der Kamera platzieren und der Anwender scheint bei einem Chat immer einen Punkt über dem Gesicht des oder der Gesprächspartner zu fixieren. Das wirkt dann hochnäsig.
Immerhin gibt die Software einen Hinweis, wenn sich der Anrufer für längere Zeit von der Kamera abwendet oder eine unvorteilhafte Sitzposition einnimmt, sodass die Gesprächspartner sich ignoriert vorkommen könnten.

Unabhängig von Videoanrufen bewährt sich der sogenannte Mouse Teleport: Bewegt man den Mauszeiger ruckartig ein Stück weit in Richtung einer gerade anvisierten Schaltfläche, springt er exakt dorthin, ohne dass man ihn sorgfältig mit der Maus ausrichten müsste.
Beim Aufspielen der Tobii-Treibersoftware und anschließend noch einmal beim Konfigurieren der NUIA-Anwendung muss man den Eye Tracker kalibrieren. Das geschieht, indem man nacheinander angezeigte Zielpunkte auf dem Bildschirm anvisiert beziehungsweise anklickt. Bei Geräten mit leidlich aktuellen CPUs, etwa einem Intel Core i5 der dritten Generation, funktionierte die Blickerkennung danach im Test schon ausreichend präzise; bei älteren Geräten waren zumindest zusätzliche Kalibrierläufe erforderlich, mitunter verweigerte die NUIA-Software den Dienst komplett.

Fazit
Wenn die Rechenleistung ausreicht, bewährt sich NUIA Full Focus als äußerst praktisches Werkzeug für Videoanrufe und -konferenzen. Je größer der Monitor, desto mehr Spielraum gewinnt man für kopierbare Bildbereiche.

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Topics: Full Focus Presse